Eine große Tat

von Prof. Justus Frantz

Es scheint so, als ob sich das musikalische Repertoire immer weiter verengte. Wenn wir in London spielen, werden wir nach den berühmten Klavierkonzerten 5. Beethoven, Grieg Konzert, Schumann Konzert oder Mozart 467 gefragt. Das bedeutet natürlich auch eine erhebliche Verarmung und Ein-tönigkeit des Musikbetriebes.

Umso höher muss man dann Aktivitäten preisen, wie die der Medtner Gesellschaft. Dass sich hier ein paar Begeisterte zusam-mengefunden haben und einen großen Komponisten wieder zurück in den Fokus der Musikliebhaber stellen wollen, ist eine große Tat.

Medtner ist im westeuropäischen Musikbe-trieb deutlich unterbewertet. Allein seine Klavierkonzerte, aber auch seine vielen So-
naten zeugen von einer Genialität, die un-bedingt ein größeres Publikum finden sollte.

Ich wünsche Ihrem Vorhaben einen großen Erfolg und kann nur jedem jungen Pianisten raten, eines der drei Klavierkonzerte und ein oder zwei Sonaten mit in sein Repertoire aufzunehmen. Das Publikum wird es ihm danken. 

 

          
Justus Frantz